Dachform

Wenn Sie ein neues Haus bauen, sind bereits vor der Planung viele Entscheidungen zu treffen. Der Charakter Ihres Hauses entsteht durch das stimmige Zusammenwirken vieler Komponenten. Die richtige Auswahl der verschiedenen Baustoffe, ein gut durchdachter Grundriss und das passenden Dach tragen maßgeblich zu einem attraktiven Erscheinungsbildes Ihres Hauses bei.

Die Zeiten, als das Dach in erster Linie als das Schutzschild des Hauses gesehen wurde, sind lange vorbei: Heutzutage sind die Baustile so vielfältig wie noch nie, und Bauleute haben die Qual der Wahl.

Bedenken Sie  aber: nicht jede Dachform passt auf jedes Gebäude!

Mit der richtigen Wahl verleiht das Dach Ihrem Gebäude seinen unverkennbaren Charakter. Bevor Sie sich für eine bestimmte Dachform entscheiden, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

In welcher Region baue ich?

Es ist wichtig, dass Sie sich über die Witterungsverhältnisse informieren.
In schneereichen Gegenden sollten Sie sich für eine flachere Dachneigung entscheiden.

Der Vorteil liegt darin, dass der Abgang von Dachlawinen verhindert werden kann und der aufliegende Schnee macht sich nützlich als Dämmung.

In sehr verregneten Gebieten werden gerne steilere Dächer gebaut, damit das Wasser gut abfließen kann.

Bauen Sie in einer sonnenverwöhnten Gegend ist zu überlegen, ob eine Photovoltaik-Anlage oder Sonnenkollektoren auf das Dach montiert werden sollen zur Energiegewinnung.

Regionaler Baustil:

Dieser Ansatz gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung und Wichtigkeit. Neubauten soll es gelingen  sich in den vorhandenen Baubestand einzugliedern, unter Berücksichtigung der kulturellen Gegebenheiten. Traditionelle Stilelemente sind hier von großer Bedeutung.

 Drei Komponenten sind hier eng miteinander verbunden:

 – die Landschaft
– die Gebäudeform
– als Baustoff: die natürlichen Materialien die in der Region vorhanden sind.

Im Lauf der Jahre wurde der Zusammenhang von Regionen und den dort vorhandenen Baustoffen immer unbedeutender. Heutzutage können sämtliche Baumaterialien fast überall eingesetzt werden, mit der Folge, dass sich in immer mehr Gegenden die unterschiedlichsten Baustile miteinander vermischen. Vor allem in reinen Neubaugebieten ohne Bebauungsplan sind viele Stilrichtungen zu sehen.

Um wieder mehr Einklang und Harmonie zu erreichen, sollte bei Neubauten darauf geachtet werden, ob bewährte Grundelemente, die typisch für die Region sind, wieder aufgenommen werden können, natürlich auf zeitgerechte Art und Weise.

Eine gelungene  Symbiose von Alt und Neu wäre hier ein wünschenswertes Ziel:  Neubauten und Bestandsbauten sollten voneinander profitieren.

 

Gibt es einen Bebauungsplan?

Wenn in der Gegend, wo Sie vor haben zu bauen, ein Bebauungsplan vorliegt, ist dieser genau einzuhalten. Der Bebauungsplan gibt die genaue Art und Weise vor, wie auf einem Grundstück gebaut werden darf (z.B. Zulässigkeit von Baustilen)

Neben vieler anderer Komponenten regelt der Bebauungsplan auch:

–   die zulässige Dachform

–  die Dachneigung

–  die Dacheindeckung

–  die Hauptfirstrichtung

–  die Breite der Dachgauben

–  die Dachform der Dachgauben

Welche Dachform ist kostengünstiger?

Der Bau eines Hauses ist für viele Menschen eine der größten finanziellen Investitionen, die sie in ihrem Leben tätigen.

Sparsames wirtschaften ist hierbei oft die Grundvoraussetzung, damit die Finanzierung auf einem soliden Fundament steht. Eine gute Planung ist von Anfang an das A und O.

 Auch bei der Wahl der Dachform gibt es Einsparpotentiale:

 Sattel und Pultdächer zählen zu den gern gewählten Lösungen. Im Vergleich zu anderen Dachformen können hier bis zu 30% an Kosten eingespart werden.

Fazit:

Welches Dach für Ihr Haus in Frage kommt, können nur Sie selbst beantworten. Unter Beachtung verschiedener Aspekte grenzen sich die vielfältigen Möglichkeiten von selbst ein.

Sie entscheiden, welche Anforderungen Ihr Dach erfüllen soll, was für eine  Dachform Ihnen  gefällt und welche Dachkonstruktion im Hinblick der gegebenen finanziellen Mittel machbar ist.

Veröffentlicht / aktualisiert am 12.07.2019

6 Kommentare

  1. Hallo Monika,
    auch das wieder ein sehr gelungener, informativer Beitrag. Ich kann dir nur zustimmen, wenn man in manchen Neubaugebieten die Dächer anschaut – es sollte doch mehr auf regionale Eigenheiten geachtet werden.

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    • Hallo Gabi, danke für Deinen Kommentar. Ja, es wäre wünschenswert, wenn Die Menschen auf regionale Gegebenheiten mehr sensibilisiert werden können.

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  2. Hallo Monika,
    dein Artikel ist sehr Informativ und regt zum Nachdenken an. Haben manche Häuslebauer keinen Zimmerer, der sie so gut berät? Grüße Christa Nett

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    • Danke für Deinen Kommentar. Der Artikel soll zu nachdenken anregen. Schließlich sollen sich die Menschen in ihrem Zuhause wohlfühlen.

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  3. Du hast eine sehr schöne Art dich auszudrücken – du formulierst so geschmeidig fachlich. Ich sehe das was du beschreibst vor mir und du verstehst es sehr diplomatisch auf die „Dos und Don’ts“ hinzuweisen und dies zu verbinden.
    Der Beitrag ist inhaltlich ausgezeichnet du hast nichts vergessen, was wichtig ist.
    Gute Information.

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    • Christine, danke für Deinen Kommentar. Besonders bei diesem Artikel tut es gut, zu lesen, dass er ankommt. Hab ein paar Tage dran gesessen, bis ich mit dem Text halbwegs zufrieden war.

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